Sehr geehrte Damen und Herren des Niedersächsischen Landtages,

mit dieser Petition ersuche ich den Landtag, einen unverzüglichen Rodungsstopp für den Zühlke-Wald in Forlitz-Blaukirchen zu veranlassen. Dieser Wald ist ein ökologisch wertvolles Gebiet, ein wichtiger Lebensraum und ein entscheidender Bestandteil unserer regionalen Identität.

Begründung

1. Hoher ökologischer Wert

Der Zühlke-Wald beherbergt zahlreiche Vogel-, Insekten-, Amphibien- und Säugetierarten. Jede Rodung verschlechtert die Artenvielfalt erheblich und gefährdet geschützte Arten.

2. Klimaschutz statt weiterer Waldverluste

Wälder sind unerlässlich für die CO2-Bindung, den Temperaturausgleich und den Schutz von Böden und Wasser. Eine Rodung läuft den Klimaschutzzielen von Land und Bund klar entgegen.

3. Wasserrückhalt und Bodenschutz

Gerade Ostfriesland kämpft zunehmend mit Starkregen und Vernässung. Waldflächen dämpfen Wasserabfluss, filtern Wasser und verhindern Bodenerosion. Eine Rodung gefährdet die Stabilität der betroffenen Landschaft.

4. Bedeutung für Mensch und Region

Der Wald dient der Naherholung, prägt das Landschaftsbild und steigert die Lebensqualität. Ein abgeholztes Waldgebiet ist dauerhaft verloren.

5. Landwirtschaftliche Risiken ernst nehmen

Rodung und anschließende Umwandlung in Feuchtgebiete oder Feuchtwiesen belasten nicht nur die Natur - sie gefährden auch landwirtschaftliche Nutzflächen. Vernässung kann auf umliegende Äcker übergreifen, Ernteverluste verursachen, Bodenstruktur zerstören und die Existenzgrundlage regionaler Betriebe gefährden. Wälder schützen landwirtschaftliche Flächen - nicht umgekehrt.

6. Schutz von Wiesenvögeln braucht andere Lösungen

Der Schutz von Wiesenvögeln ist wichtig, doch dieser darf nicht durch Waldvernichtung erkauft werden. Wälder zu roden, um einzelne Arten in Feuchtgebieten zu fördern, ist ökologisch widersprüchlich. Artenvielfalt braucht ein Gleichgewicht aus Wald, Wiese, Wasser und offenen Landschaften - nicht das Ausspielen einzelner Lebensräume gegeneinander.

7. Überprüfung alter Verträge und Beschlüsse (seit 2017)

Die bisherigen Planungen und Vereinbarungen aus dem Jahr 2017 entsprechen nicht mehr dem Stand von Klima- und Umweltschutz im Jahr 2025. Die Folgen der Klimakrise, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Erfordernisse des Artenschutzes und veränderte regionale Bedingungen müssen berücksichtigt werden. Es ist notwendig, die alten Verträge neu zu bewerten und anzupassen, da sie aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß und ökologisch nicht vertretbar sind.

Forderungen

1. Sofortiger Rodungsstopp für den Zühlke-Wald in Forlitz-Blaukirchen.
2. Unabhängige ökologische Neubewertung des gesamten Wald- und Landschaftsraumes.
3. Prüfung eines geeigneten Schutzstatus und Ausweitung bestehender Naturschutzmaßnahmen.
4. Entwicklung eines modernen Wald- und Landschaftsschutzkonzeptes unter Einbeziehung der Landwirtschaft.
5. Überprüfung und Neufassung aller relevanten Verträge und Beschlüsse seit 2017.
6. Keine Rodung ohne umfassende Bürgerbeteiligung, Transparenz und nachvollziehbare Begründung.

Schlusswort

Ostfriesland besitzt nur wenige Wälder, und jeder einzelne ist von unschätzbarem Wert. Angesichts der Klimakrise, der Belastungen für die Landwirtschaft und der hohen ökologischen Bedeutung ist eine Rodung des Zühlke-Waldes nicht verantwortbar.

Ich bitte den Niedersächsischen Landtag daher eindringlich: Stoppen Sie die Rodung, schützen Sie diesen Wald und damit die Zukunft unserer Region.