I N K L U S I O N: Ein Traum, der zu scheitern droht!
Unterstützen Sie die Petition für bessere Grundschulen!
Wir, die Schulelternräte von fast zwanzig Grundschulen aus der Region Hannover, sind sehr beunruhigt über die geringen Einsatzzeiten von Sonderpädagogen an den Grundschulen in Niedersachsen. Wir empfinden die jetzige Situation der Inklusion als Mogelpackung, da unzureichende Mittel im Gießkannenprinzip auf alle Schulen verteilt werden.
Ein Umdenken ist dringend notwendig.
Darum fordern wir den Niedersächsischen Landtag auf, die nachfolgend genannten Punkte zu realisieren:
BEGRÜNDUNG:
Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Basis für das Zusammenleben und den Wohlstand unseres Landes. Daran darf um keinen Preis gespart werden. Jedes Kind hat einen Anspruch auf individuelle Forderung und Förderung.
Wir müssen in die Zukunft von Familien und ihren Kindern investieren und inklusive Werte wie Akzeptanz und Respekt im sozialen Miteinander, die an unseren Schulen eine sehr wichtige Rolle spielen, fördern.
Leider sind in den letzten Jahren die Schulen im Zuge der Inklusion mit immer mehr Aufgaben und Problemen konfrontiert worden. Doch aufgrund der geringen Stundenzahl der Sonderpädagogen bleiben viele Schwierigkeiten und Aufgaben ungelöst oder an den Grundschullehrkräften hängen.
Unsere Vorstellung von Inklusion beinhaltet die Vermittlung inklusiver Werte, wie Akzeptanz und Respekt im sozialen Miteinander. Ein lernförderliches Schulklima sollte die Entwicklung der sozialen und fachlichen Kompetenzen der Kinder fördern.
Derzeit werden in der Grundversorgung Sonderpädagogen mit nur 2 Stunden pro Klasse und Woche eingesetzt. Das ist zu wenig in Anbetracht der wachsenden Aufgaben:
Mit der derzeitigen Grundversorgung ist eine bedarfsorientierte inklusive Arbeit keinesfalls zu gewährleisten. Die vorgesehene Zeit reicht nur dafür aus, dass die Sonderpädagogen die Grundschullehrkräfte im Umgang mit förderbedürftigen Kindern beraten. Ansonsten werden die Grundschullehrkräfte allein gelassen. Unter dieser Situation leiden auch die Kinder ohne besonderen Förderbedarf.
Bisher wurden in der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, die abgeschafft wird, in einer Klasse bis zu 16 Kinder unterrichtet. Beim Land Niedersachsen beschäftigte pädagogische Mitarbeiter unterstützten die unterrichtliche Tätigkeit der Lehrkräfte der Förderschulen. Den Grundschulen wurden keine gleichwertigen Ressourcen seitens der Landesregierung zur Verfügung gestellt, um die Herausforderungen der Inklusion meistern zu können. Nur multiprofessionelle Teams bestehend aus GS- und FöS-Lehrkräften, Sozialarbeitern, Therapeuten, Erziehern, Sozialpädagogen und / oder Unterrichtsbegleitungen sind dieser Herausforderung gewachsen.
Mit der Umsetzung dieser Forderungen erwarten wir eine schnellstmögliche Verbesserung der derzeit unbefriedigenden Lehr- und Lernsituation an den Grundschulen.
Die öffentliche Anhörung zu dieser Eingabe hat am 24.09.2019 im Forum des Landtages stattgefunden.
Der Petitionsausschuss hat die Eingabe und die dazu eingeholte Stellungnahme des zuständigen Ministeriums in seiner nicht öffentlichen Sitzung am 27.11.2019 abschließend beraten und dem Landtag dazu den nachfolgenden Beschluss empfohlen:
Die Eingabe wird der Landesregierung als Material überwiesen. Im Übrigen ist die Einsenderin über die Sach- und Rechtslage zu unterrichten.
Der Landtag ist dieser Empfehlung in seiner Sitzung am 18.12.2019 gefolgt. Damit ist die parlamentarische Behandlung der Eingabe abgeschlossen.